Der Textdichter und Komponist Robert Gilbert
Vortrag von Dr. Jürgen Schebera (Berlin) mit zahlreichen historischen Tondokumenten
Sein Name ist kaum noch im öffentlichen Gedächtnis, doch viele seiner Liedtexte für erfolgreiche Schlager, Operetten und Tonfilme sind bis heute im Ohr geblieben: das deutsch-jüdische Allroundtalent Robert Gilbert (1899-1978). Geboren in Berlin, kam er schon Anfang der 1920er Jahre in Kontakt zu Kabarettkomponisten wie Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann, für die er Texte lieferte, ehe dann der frühe musikalische Ufa-Tonfilm seine Domäne wurde und das Traumpaar Lilian Harvey/Willy Fritsch seine Lieder sang. 1933 aus rassistischen
Gründen ins Exil gezwungen, lebte er zunächst in Wien und ging 1938 via Paris in die USA. 1949 nach Europa zurückgekehrt, begann dort alsbald die zweite Karriere des Robert Gilbert, mit kongenialen deutschen Textübertragungen amerikanischer Erfolgsmusicals von „My Fair Lady“ bis hin zu „Cabaret“.