Neues aus dem Ariowitsch-Haus

+++ Unser Winterflyer ist jetzt da und HIER zu finden+++  

+++ 10.12.| 18 Uhr | Buchlesung und musikalischer Dialog: „Israel auf Iranisch“ mit Dr. Mohsen Banaie +++ 11.12.| 18 Uhr | Lesung „Isay Rottenbergs: Die Zigarrenfabrik“ im GRASSI Museum für Völkerkunde +++ 15.12.|17 Uhr | Konzert: Franck Piano Quintet+++

+++ Interesse an unserem Newsletter? Dann melden Sie sich hier an. +++ Fachnetzwerk gegen Antisemitismus ist gestartet. +++ Das Ariowitsch-Haus bietet Beratung, Unterstützung, Kinderbetreuung und offene Begegnungsstätte für Geflüchtete aus der Ukraine +++ Spendenkonto für ukrainische Flüchtlinge in Leipzig +++

Unsere nächsten Veranstaltungen

Unterwegs mit Felix Nussbaum:

Vernissage »Unterwegs mit Felix Nussbaum« am 3.11.2024 um 17 Uhr

Die Wanderausstellung wurde von der Felix-Nussbaum-Gesellschaft konzipiert und ist seit 2020 im In- und Ausland zu sehen. Am 16. Juli 1998 wurde in Osnabrück das Felix-Nussbaum-Haus eröffnet, das mit mehr als 200 Werken die weltweit größte Sammlung des Malers beherbergt. Das Gebäude wurde nach den Plänen des amerikanisch-jüdischen Architekten Daniel Libeskind errichtet, der die Architektur eng mit dem tragischen Leben des Künstlers und dessen Tod in Auschwitz verknüpft.
Feierlich soll die Wanderausstellung mit Weinempfang und kleinen Köstlichkeiten eröffnet werden.
Herr Heiko Schlatermund, Vorsitzender der Felix-Nussbaum Gesellschaft in Osnabrück, wird in die Ausstellung einführen.

In Kooperation mit Felix-Nussbaum-Gesellschaft e.V.

Die Ausstellung ist bis zum 7. Februar sichtbar und ist Montag bis Donnerstag von 14.00 bis 18.00 Uhr bei freier Saalkapazität und sonntags während Veranstaltungen für BesucherInnen geöffnet.

Mobiles Jüdisches Kultur- und Begegnungszentrum:

Vom 29. September bis zum 1. Oktober auf dem Marktplatz in Weißwasser!

Jüdisches Leben erFahren

Im Rahmen von Fête de la musique: OBHUT Konzert

Bewegende Rückkehr: Ehemalige jüdische Leipziger*innen zu Besuch

„Als die Mauer fiel, wurde es endlich möglich für uns, nach Leipzig zurückzukehren“, erinnert sich Mike Joseph. Sein Großvater Israel Gold war Pelzhändler am Brühl. 47 Mitglieder der Familie Gold wurden verhaftet, deportiert und von den Nationalsozialisten ermordet. Die meisten starben vermutlich während des sogenannten Blutsonntag auf einem Feld nahe Stanislow (heute Ivano-Frankivsk), mit 12.000 anderen. Trotz jahrzehntelanger Recherche konnte Mike, der in Wales lebt und als Reporter für die BBC ein beeindruckendes Radiofeature über seine Familiengeschichte veröffentlichte, nie herausfinden, was genau mit seinen Angehörigen geschah.

 

Seit 1992 gibt es das „Besuchsprogramm für ehemalige jüdische Leipziger“, 2009 öffnete der Stadtrat es auch für deren Kinder und Enkel. „Die Nachfrage ist riesig. Ich hoffe, dass wir das noch möglichst lange machen können. Es ist ein schönes Zeichen, dass es nicht nur ein Programm der Stadtverwaltung ist, sondern auf vielen Schultern der Zivilgesellschaft ruht“, sagt Sven Trautmann, der das Besuchsprogramm leitet (und im Verlag Hentrich&Hentrich einige Bücher zur jüdischen Geschichte Leipzigs veröffentlicht hat).

 

Diese Woche war es wieder soweit, rund 60 Gäste, der jüngste gerade drei Monate alt, waren zu Besuch und verbrachten dabei auch einen halben Tag im Ariowitsch-Haus. Sie kamen aus Israel, den USA, der Schweiz, aus England, Deutschland, Schweden und Wales. „Heute hat sich die Familie Gold mit mehr Mitgliedern in Leipzig versammelt als jemals zuvor seit jenem 9. November 1938.“ Sagen zu können: Hier um die Ecke ist meine Mutter geboren worden – das sei ein einfacher Gedanke, aber er bedeute ihm die ganze Welt, erklärte Mike Joseph seiner und den anderen Familien bei der Vorstellung seiner Recherche.Im Anschluss wartete der Leipziger Synagogalchor im Saal des Ariowitsch-Hauses mit einer Überraschung. Er unterbrach seine Probe, um für die Gäste ganz besondere Musikwünsche zu erfüllen. Bei einer Motette von Felix Mendelssohn Bartholdy reihten sich auch ein Bass und ein Tenor aus der Besuchsdelegation in die Reihen des Chors ein. Einer von vielen tiefbewegenden Momenten dieses Tages, denn der 1962 gegründete Chor widmet sich zwar ausschließlich jüdischer Chormusik – hat aber selbst keine jüdischen Mitglieder.

Prinzipien: klassisch, Spaß: massig – Ballett im Ariowitsch-Haus

Irina Golubeva hat an der renommierten staatlichen Ballettschule im russischen Perm studiert und war viele Jahre Solistin an der Oper Leipzig. Heute gehören ihre Kurse zu den nachgefragtesten im Ariowitsch-Haus. Seit 2011 gibt sie klassischen Ballettunterricht in unserem Mehrgenerationenhaus für Kinder und junge Erwachsene im Alter von vier bis 22 Jahren, basierend auf den klassischen Prinzipien der weltberühmten Agrippina Jakowlewna Waganowa. „Meine Berufung ist es, dieses klassische Ideal an alle Ballettbegeisterten weiterzuleiten“, sagt Irina.
Anmeldung unter mgh@ariowitschhaus.de oder 0177 9772915

Neuer Kurs für Kinder: Buchwerkstatt

Unser „Mehrgenerationenhaus“ gibt es seit dem Jahr 2007, es befindet sich in den Räumlichkeiten des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus. Wöchentlich gibt es hier rund 30 verschiedene Angebote, die sich an Menschen jeden Alters richten, an Alteingesessene wie Zuwanderer, Kinder wie Senioren. Dazu zählen unter anderem Tanz-, Sprach-, Schach-, Mal- und Computerkurse.

 

NEU: In der Buchwerkstatt erfinden Kinder Geschichten, diskutieren sie, schreiben sie auf, malen und illustrieren. Im Kurs legen wir viel Wert auf eine verständliche Vermittlung der teilweise komplexen Techniken des schönen Handwerks der Buchbindung. Schritt für Schritt entstehen aus Papier, Leim und Pappe einmalige Bücher mit originellen, witzigen Geschichten. Wir folgen der Neugier und Lernfreude der Kinder. Die entspannte Atmosphäre unterstützt sie beim Finden einer selbstbestimmten Arbeitsweise. Nur so entstehen die selbst handwerklich hergestellten Bücher und besonderen Buchkindergeschichten. Ein selbstverständlicher und liebevoller Umgang mit dem Kulturgut Buch ist das Ziel. Die Buchkinderwerkstatt ist immer mittwochs von 16.30 bis 18 Uhr geöffnet. Für Kinder ab 6 Jahre. Um eine Anmeldung wird gebeten unter bukiprojekt@posteo.de oder 0179 129 28 80.

Was tun bei antisemitischen Vorfällen an Schulen?

Wie erkennt man diese, wie reagiert man richtig, wen informiert man am besten? Wo finden Schulleiter*innen, Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern, Schulsozialarbeiter*innen sowie Mitarbeiter*innen der Schulbehörden schnell zuverlässige und praxisnahe Antworten auf Fragen wie diese – im Bewusstsein, dass es die EINE einfache Antwort oder Handlungsanweisung nicht gibt, nie geben wird? Und wo finden Pädagog*innen sinnvolle Methoden für Präventionsarbeit?

 

Diese Fragen stellen sich an sächsischen Schulen mit größer werdender Dringlichkeit. Zusammen mit dem Sächsischen Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) und weiteren zivilgesellschaftlichen Partnern haben wir in der vergangenen Woche zum ersten Mal über Lösungsansätze gesprochen, die einmal allen in Sachsen an Schule Beteiligten zugängig gemacht werden sollen. Welche Form das Projekt mit dem Arbeitstitel „Gemeinsam gegen Antisemitismus“ einmal annehmen wird, ist dabei noch offen. Nach dem konstruktiven KickOff freuen wir uns auf weitere spannende Diskussionen.

Stadt Leipzig verabschiedet Konzept gegen Antisemitismus

Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig hat mit großer Mehrheit ein Antisemitismuskonzept verabschiedet und ist damit eine der ersten Städte in Deutschland, die ein solches vorweisen kann. Das Konzept beinhaltet unter anderem, dass das Ariowitsch-Haus zur offiziellen Fachstelle für alle Fragen rund um Antisemitismus in Leipzig ernannt wird. „Wir haben lange darüber diskutiert, wo die Fachstelle angesiedelt sein sollte. Was liegt näher, als eine jüdische Einrichtung damit zu beauftragen?“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung bei der Vorstellung des Konzepts im Rathaus vergangene Woche. Zumal das Ariowitsch-Haus schon jetzt eine „begehrte Beraterin des Freistaats, der Polizei und Bundeswehr ist – und dort eine segensreiche Arbeit macht, die wir weiter verstärken wollen.“

Bundestagsfraktion informiert sich über Bildungsarbeit

„Wie vermitteln wir einer jüngeren Generation, die zu einem erschreckend hohen Anteil überhaupt nicht weiß, was Auschwitz ist, Geschichte? Wir brauchen neue Formen, neue Formate, insbesondere da immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen noch am Leben sind“, sagt Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien. Gemeinsam mit der Bundestagsfraktion der Grünen, die auf einer zweitägigen Klausur in Leipzig ist, hat sie heute das Ariowitsch-Haus, die Brodyer Synagoge und die Gedenkstätte in der Gottschedstraße besucht. Der Vormittag bei uns im Haus habe ihr gezeigt „wie man Geschichte vermitteln kann, so dass sie auch eine kommende Generation als Auftrag versteht, die Gegenwart zu gestalten. Dieses emotionale Einsteigen in die Geschichten der Menschen, die im Ariowitsch-Haus gelebt haben, das ist wirklich großartig und berührend.“

Britta Haßelmann, Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, sagte: „Das Ariowitsch-Haus ist ein Leuchtturm, der weit über Sachsen hinaus bekannt ist. Die Geschichten, die wir heute gehört haben, haben uns sehr berührt. Sie müssen weitergetragen werden, die tragischen, wie die schönen.“ 

Ein ganz besonderes Institut und ein „Popstar“ aus den USA

“The rabbi brings the word of god to the people. The cantor brings the word of the people to god” – Der Rabbi bringt das Wort Gottes zu den Menschen. Der Kantor bringt das Wort der Menschen zu Gott, sagt Joseph Malovany. Er ist Kantor der Fifth Avenue Synagogue in New York, laut “Morgenpost/tag24” ein “Popstar der jüdischen Welt” und seit zehn Jahren regelmäßig zu Gast bei uns im Ariowitsch-Haus, wo seit Gründung im Jahr 2013 ein ganz besonderes Institut seinen Sitz hat: Das Institut für Traditionelle Jüdische Liturgie, dessen Rektor Malovany ist.

Unter Liturgie versteht man alles, was mit dem christlichen oder jüdischen Gottesdienst zu tun hat. Besonders wichtig für jüdische Gottesdienste ist der Gesang. Seit zehn Jahren werden Vorbeter und Kantoren (Vorsänger) in Leipzig ausgebildet, es ist eins von nur zwei Seminaren dieser Art in Deutschland. Finanziell wird es seit Beginn gefördert vom Zentralrat der Juden, von der Lauder Foundation und dem Freistaat Sachsen.

 

Mehr als 80 Studierende zählte das Institut bisher, dessen “Praxis-Teil” regelmäßig in der nahe gelegenen Brodyer Synagoge unterrichtet wird. Zu den Absolventen des Instituts (die Ausbildung dauert mindestens dreieinhalb Jahre) zählen unter anderem die heutigen Kantoren der jüdischen Gemeinden in Nürnberg, Osnabrück, Darmstadt und Köln.

5 Zahlen zum Jubiläum

3000 – “In Zeiten der Not kehrt der Mensch gerne zum Glauben zurück. Es herrscht eine Sehnsucht danach, sich mit den Generationen von Juden vor uns, und zugleich mit allen Juden auf der Welt, zu verbinden. Im Gebet bleibt diese kostbare Kette ungebrochen, denn die jüdisch liturgische Musiktradition ist so alt wie das Volk selbst: Vor etwa 3000 Jahren entstanden die Psalmengesänge.” – Abraham Lehrer, Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Zentralrat der Juden in Deutschland

 

 

1938 – “Wenn man sich überlegt, dass 1938 nicht nur die Synagogen brannten, sondern auch viele Musiktexte vernichtet wurden, ist es umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die sich der traditionellen jüdischen Liturgie verpflichtet fühlen.” – Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben

 

 

1000 – “Mit den Juden kamen vor fast 1000 Jahren auch ihre alten Traditionen sowie ihre uralten Gesänge und Gebete nach Leipzig. Die Musik der jüdischen Liturgie ist zu einem festen Bestandteil des reichen musikalischen Erbes unserer Stadt geworden.” – Küf Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Direktor des Ariowitsch-Hauses

 

 

30 – “Dass heute wieder Rabbiner und Kantoren in Deutschland ordiniert werden, erfüllt mich mit Dankbarkeit und Genugtuung. Wer hätte denn noch vor 30 Jahren davon zu träumen gewagt? Ein Gottesdienst ohne Kantor ist fast unvorstellbar, und was das noch junge Institut in den letzten Jahren hier in Leipzig vollbracht hat, erfüllt mich mit Demut.” – Abraham Lehrer

 

 

10 – “Für uns ist es in diesen zehn Jahren nicht wichtig gewesen, die allerprofessionellsten Kantoren auszubilden. Wir brauchen keine Darsteller, wir brauchen Menschen, die anderen dabei helfen können, durch das Gebet, durch die jüdische Liturgie mit sich selbst und mit dem Göttlichen in Kontakt zu kommen.” – Zsolt Balla, Direktor des Instituts, Militärbundesrabbiner und Landesrabbiner Sachsens. 

 

Dank an Stephan Dietze für die tollen Fotos!

Jeden Dienstag: Offener Treff im neuen Spiel- und Bastelzimmer

Unser „Mehrgenerationenhaus“ gibt es seit dem Jahr 2007, es befindet sich in den Räumlichkeiten des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus. Wöchentlich gibt es hier rund 30 verschiedene Angebote, die sich an Menschen jeden Alters richten, an Alteingesessene wie Zuwanderer, Kinder wie Senioren. Dazu zählen unter anderem Tanz-, Sprach-, Schach-, Mal- und Computerkurse.

Ab Dienstag, den 6. Februar bieten wir außerdem wieder unseren wöchentlichen Offenen Treff in unserem neuen Spiel- und Bastelzimmer an. Babys, Kleinkinder und Kinder können hier nach Herzenslust spielen und toben. Für ihre erwachsenen Begleitpersonen ist es eine schöne Gelegenheit, andere Eltern kennenzulernen, und sich bei einem Kaffee oder Tee auszutauschen.

Der Treff ist immer dienstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Um eine Anmeldung wird gebeten unter mgh@ariowitschhaus.de

Vergangenes

Sozialministerin Köpping: Mehr als eine Millionen Euro für den Abbau von Antisemitismus in Sachsen +++ Ariowitsch-Haus „tolles Beispiel“

Im Rahmen der Förderrichtlinie »Weltoffenes Sachsen« standen im Jahr 2023 insgesamt 9,37 Millionen Euro für die Förderung von Projekten, die die demokratische Kultur in Sachsen stärken, zur Verfügung.

Für Antisemitismusprojekte wurden rund 1,17 Millionen Euro davon ausgezahlt, wie das Sächsische Staatsministerium für Soziales mitteilt. „Prävention, Weiterbildung und Aufklärung sind notwendige Themen, um das Sicherheitsgefühl der rund 2500 jüdischen Menschen in Sachsen zu stärken und das sächsische Umfeld zu sensibilisieren“, erklärte Ministerin Petra Köpping.

Zu den insgesamt 20 geförderten Antisemitismusprojekten gehören mehrere, die bei uns im Ariowitsch-Haus angesiedelt sind:

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Seit Jahresbeginn wird das Landesweite Fachnetzwerk gegen Antisemitismus gefördert. Es hat die Bündelung und Weitergabe von Fachwissen und Expertise im Themengebiet zur Aufgabe und vernetzt zivilgesellschaftliche Initiativen für einen effektiveren Umgang mit vorhandenen Ressourcen. Seit August 2023 wird zudem das Modellvorhaben »Jüdisches Leben erFAHREN – Ein mobiles Kultur- und Begegnungszentrum für Sachsen« gefördert.

Besonders freuen wir uns, dass Ministerin Köpping unsere Kooperation mit der sächsischen Polizeischule und dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden als ein „tolles Beispiel“ für geförderte Bildungsprojekte hervorhebt: „Die Polizistinnen und Polizisten sollen dadurch die Anzeichen von Antisemitismus frühzeitig erkennen und die Wahrnehmungen und Perspektiven der Betroffenen besser verstehen können. Zudem soll das Vertrauen von jüdischen Menschen gegenüber der Polizei gestärkt werden,“ erläutert Köpping.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier

Modellprojekt für Sachsen in Trägerschaft des Ariowitsch-Hauses

Am 1. August startete das Modellprojekt „Jüdisches Leben erFAHREN – ein mobiles Kultur- und Begegnungszentrum für Sachsen“ in Trägerschaft des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus e.V., gefördert durch das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“ des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales.
Mit dem Modellprojekt sollen neben der Bekämpfung von Antisemitismus vor allem Impulse zur Stärkung jüdischen Lebens in Sachsen gegeben werden. Dazu wird bis Ende 2024 in Trägerschaft des Ariowitsch-Hauses ein umfangreiches Kultur- und Bildungsprogramm ‚auf Rädern‘ entstehen, das in ganz Sachsen wirken soll. Wir sind voller Tatendrang, unsere bisherige Arbeit weiter auszubauen und künftig noch stärker in den ländlichen Raum hineinwirken zu können.
Wir freuten uns, die Sächsische Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, anlässlich des Projektstarts am 8. September zu einem offiziellen Besuch im Ariowitsch-Haus begrüßen zu dürfen.

Heute ist für mich ein besonderer Tag.

Ich habe mein Ehrenamt im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland beendet. Und ich bin dankbar, dass die jüdische Gemeinschaft mir zwölf Jahre lang das Vertrauen schenkte, im Präsidium nicht nur diejenigen Mitglieder unserer Gemeinden zu vertreten, die aus den ehemaligen GUS-Staaten stammen, sondern auch die jüdischen Gemeinden in den neuen Bundesländern.

Ich danke meinen Präsidiumskollegen für ihre bedingungslose Unterstützung in allen Angelegenheiten, die diese Gemeinschaften betreffen. Ich bedanke mich auch für die sachliche manchmal kontroverse aber immer freundschaftliche und kollegiale Atmosphäre, die stets bei den Sitzungen unter der Leitung des Präsidenten des Zentralrats Dr. Josef Schuster geherrscht hat.

Vielen Dank an den Geschäftsführer des Zentralrates Daniel Botmann, an alle Mitarbeiter des Zentralrats und insbesondere an Hannah Dannel für die kompetente Zusammenarbeit in der Integrationskommission und das praktische und kreative Teamwork bei der Gestaltung des Kulturprogramms des Zentralrats.

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Ich bin ein glücklicher Mensch.

Mein ehrenamtliches Engagement hat sich geistig und inhaltlich vollständig mit meiner beruflichen Tätigkeit als Künstler und Kulturmanager gedeckt. Ich freue mich, mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit zum Wohle unserer Gemeinden beigetragen zu haben.
Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben.

Ich freue mich, Daniel Neumann als Vertreter der jungen Generation im Präsidium des Zentralrats zu sehen. Und ich wünsche dem gesamten Präsidium viel Erfolg bei der Erledigung der wichtigen Aufgaben.

Ihr Küf Kaufmann

Leipzig, den 28.11.2022

Das Ariowitsch-Haus erhält den Anerkennungspreis des Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2020 für das Projekt „Abbau von Antisemitismus“! Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung.

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Am Abend des 10. Novembers wurde dieser Preis im Rahmen eines digitalen Festaktes von der Amadeu-Antonio-Stiftung verliehen.

Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus erhielt als einer von sechs Nominierten den Anerkennungspreis des Sächsischen Förderpreis für Demokratie verliehen für sein Projekt „Abbau von Antisemitismus“.

„Wir, das Team des Ariowitsch-Haues, sind sehr stolz und glücklich über diesen Preis. Wir sehen ihn als gesellschaftliche Anerkennung unserer Arbeit und er bestärkt uns in unseren alltäglichen Bemühungen in diesem Bereich“, so Küf Kaufmann, Direktor der Ariowitsch-Hauses und Vorstandsvorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig.

Das Projekt sieht seinen Schwerpunkt in der Bildung von Multiplikatoren. Erst wenn LehrerInnen, AnwältInnen, PolizistInnen und andere Personen mit Bildungsauftrag Antisemitismus verstehen und ihr Wissen in ihr Arbeitsverständnis integrieren, kann wirksam gegen Antisemitismus gearbeitet werden. In zielgruppenspezifisch entwickelten Workshops wird thematisch jedes politische und religiöse Feld, in dem sich Antisemitismus ausbildet, abgedeckt, angepasst an die jeweiligen Berufszweige.

Mit dem Sächsischen Förderpreis ehren und würdigen seit 2007 private Stiftungen die wichtige Arbeit von sächsischen Initiativen und Kommunen, die sich für Demokratie, Menschenwürde und gegen Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit engagieren. Die Jury besteht aus VertreterInnen der auslobenden Stiftungen, WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen.

Eine Zeitung für die Nachbarschaft

Wir sind unter die Zeitungsverleger gegangen! Nachdem die digitale Plattform „Ariowitsch-Haus Virtuell“ schon auf positive Resonanz gestoßen ist, wollen wir Geschichten, Rätsel und Unterhaltung in Druckform zu unseren Nachbarn nach Hause bringen. Wir sind stolz auf unsere erste und einzige Zeitungsausgabe, in die Sie hier auch digital hineinblättern können.
Die Videos des virtuellen Ariowitsch-Haus stehen Ihnen selbstverständlich weiter auf unserer Website und auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.

Medienpädagogisches Projekt zur Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte Sachsens gestartet.

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Die Idee: Schüler setzen sich mit jüdischer Geschichte in Sachsen auseinander, suchen außergewöhnliche Ereignisse, begeben sich mit einem alten VW-Bus auf Forschungsreise durch Sachsen und drehen einen Film darüber.

Der erste Film wurde bereits gedreht. SchülerInnen des Ehrenfried-Walther-von-Tschirnhaus-Gymnasium Dresden untersuchten die Familiengeschichte einer Mitschülerin, deren Spuren sie nach Leipzig führten. Die Aufführung des dabei entstandenen Filmes wird im Frühjahr 2020 im Treibhaus Döbeln stattfinden.

Vier weitere Filme werden 2020 folgen.

Ein Projekt mit freundlicher Unterstützung von „Demokratie leben!“ und dem Beauftragten der Sächsischen Regierung für das jüdische Leben, Dr. Thomas Feist.

Bloch im Bahnhof – ein emotionaler Rückblick – jetzt auf youtube

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Ab jetzt ist es möglich, noch einmal auf das emotionale und bewegende Abschlusskonzert der #JüdischenWoche im Leipziger Hauptbahnhof zurückzublicken. 200 vor allem junge deutsche und israelische Musiker/innen brachten unter der Leitung von Ludwig Böhme eines der größten jüdischen chorsinfonischen Werke, das „Avodath Hakodesh“ (Sabbat Gottesdienst) von Ernest Bloch zur Aufführung.

Vielen Dank an Stephan Dietze von anders-drehen und alle Mitwirkenden und Unterstützer: Leipziger Synagogalchor, Jugendsinfonieorchester Leipzig, Männerstimmen des MDR Kinderchor, #MoranChoir#GewandhausJugendchor#LeipzigerVocalkollektiv, Chorpaten des #MDRRundfunkchores, Promenaden Hauptbahnhof.

Und hier geht´s zum Video: https://m.youtube.com/watch?v=olN7uxFbdA8

Kultusminister Piwarz schloss gestern, den 8. Mai 2019, den Gestellungsvertrag mit dem Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden …

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… in Vertretung der Vorsitzenden Dr. Nora Goldenbogen und dem stellvertretenden Vorsitzenden Küf Kaufmann über die Gestellung von Lehrkräften im Dienst des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden oder seiner Mitgliedsgemeinden. Damit soll der Jüdische Religionsunterricht durch Mitarbeiter bzw. Lehrkräfte der Jüdischen Gemeinden sichergestellt werden.

Der Sächsische Staatsminister des Innern, Prof. Dr. Roland Wöller nach dem sachlichen und offenen Gespräch am 8. Mai 2019 mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft Sachsens.

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v.r.n.l. Landesrabbiner Zsolt Balla, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Präsidiumsmitglied des Zentralrat der Juden in Deutschland, Küf Kaufmann, Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der jüdischen Gemeinden und Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Dresden, Dr. Nora Goldenbogen, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher.