„Jeder sollte eine Rachel in seinem Leben haben.“ Das sagt der israelische Dirigent Omer Meir Wellber über die Holocaust-Überlebende Rachel Hanan. Rachel, 94 Jahre alt, aus Haifa ist für den Generalmusikdirektor der Volksoper Wien und des Teatro Massimo in Palermo zu einer zweiten Mutter geworden. Sein Wunsch macht deutlich, dass Rachel Hanan nicht in erster Linie deshalb eine besondere Frau ist, weil sie als Teenager vier Konzentrationslager, darunter Auschwitz-Birkenau, unermessliches Leid und kaum in Worte fassbaren Schrecken überlebt hat, sondern durch den Umstand wie sie ihr Leben danach geführt hat. Ohne Rachegedanken, ohne Hass und Wut, dafür mit ganz viel Offenheit, Empathie, Mut und Widerstandskraft.
Rachel, gebürtige Rumänin, ist mit 17 Jahren nach Israel ausgewandert, hat eine Familie gegründet, zwei Söhne bekommen und ein ganzes berufliches Leben als Sozialarbeiterin gearbeitet. Von den Nazis als Aussätzige behandelt, hat sie die Kraft aufgebracht sich ihrerseits um die gesellschaftlich Geächteten zu sorgen. Der Münchner Journalist Thilo Komma-Pöllath, Co-Autor der Autobiographie von Rachel Hanan, liest wegweisende Momente aus Rachels Leben und erzählt von einer Frau, die die Entmenschlichung, die sie ertragen musste, in eine ganz besondere Humanitas übersetzen konnte. Dadurch wird Rachel Hanan auch für heutige junge Generationen zum Vorbild, weil sie am Beispiel des eigenen Lebens aufzeigen kann, wie man große Krisen, Herausforderungen und Rückschläge meistert, ohne als Mitmensch zu verpanzern, ohne als Mensch daran zu zerbrechen.
Alle Informationen zu Thilo Komma-Pöllath unter: www.kommapoellath.de