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Kulturformat

Institut für Traditionelle Jüdische Liturgie

Seit zehn Jahren werden Vorbeter und Kantoren (Vorsänger) in Leipzig ausgebildet, es ist eins von nur zwei Seminaren dieser Art in Deutschland.

Seit zehn Jahren werden Vorbeter und Kantoren (Vorsänger) in Leipzig ausgebildet, es ist eins von nur zwei Seminaren dieser Art in Deutschland.

“The rabbi brings the word of god to the people. The cantor brings the word of the people to god” – Der Rabbi bringt das Wort Gottes zu den Menschen. Der Kantor bringt das Wort der Menschen zu Gott, sagt Joseph Malovany. Er ist Kantor der Fifth Avenue Synagogue in New York, laut Morgenpost/tag24 ein “Popstar der jüdischen Welt” und seit zehn Jahren regelmäßig zu Gast bei uns im Ariowitsch-Haus, wo seit Gründung im Jahr 2013 ein ganz besonderes Institut seinen Sitz hat: Das Institut für Traditionelle Jüdische Liturgie, dessen Rektor Malovany ist.

Unter Liturgie versteht man alles, was mit dem christlichen oder jüdischen Gottesdienst zu tun hat. Besonders wichtig für jüdische Gottesdienste ist der Gesang. Seit zehn Jahren werden Vorbeter und Kantoren (Vorsänger) in Leipzig ausgebildet, es ist eins von nur zwei Seminaren dieser Art in Deutschland. Finanziell wird es seit Beginn gefördert vom Zentralrat der Juden, von der Lauder Foundation und dem Freistaat Sachsen.

Mehr als 80 Studierende zählte das Institut bisher, dessen “Praxis-Teil” regelmäßig in der nahe gelegenen Brodyer Synagoge unterrichtet wird. Zu den Absolventen des Instituts (die Ausbildung dauert mindestens dreieinhalb Jahre) zählen unter anderem die heutigen Kantoren der jüdischen Gemeinden in Nürnberg, Osnabrück, Darmstadt und Köln.

5 Zahlen zum Jubiläum

3000

“In Zeiten der Not kehrt der Mensch gerne zum Glauben zurück. Es herrscht eine Sehnsucht danach, sich mit den Generationen von Juden vor uns, und zugleich mit allen Juden auf der Welt, zu verbinden. Im Gebet bleibt diese kostbare Kette ungebrochen, denn die jüdisch liturgische Musiktradition ist so alt wie das Volk selbst: Vor etwa 3000 Jahren entstanden die Psalmengesänge.”

– Abraham Lehrer, Vorstand der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Zentralrat der Juden in Deutschland

1938

“Wenn man sich überlegt, dass 1938 nicht nur die Synagogen brannten, sondern auch viele Musiktexte vernichtet wurden, ist es umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die sich der traditionellen jüdischen Liturgie verpflichtet fühlen.”

– Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben

1000

“Mit den Juden kamen vor fast 1000 Jahren auch ihre alten Traditionen sowie ihre uralten Gesänge und Gebete nach Leipzig. Die Musik der jüdischen Liturgie ist zu einem festen Bestandteil des reichen musikalischen Erbes unserer Stadt geworden.”

– Küf Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Direktor des Ariowitsch-Hauses

30

“Dass heute wieder Rabbiner und Kantoren in Deutschland ordiniert werden, erfüllt mich mit Dankbarkeit und Genugtuung. Wer hätte denn noch vor 30 Jahren davon zu träumen gewagt? Ein Gottesdienst ohne Kantor ist fast unvorstellbar, und was das noch junge Institut in den letzten Jahren hier in Leipzig vollbracht hat, erfüllt mich mit Demut.”

– Abraham Lehrer

10 – “Für uns ist es in diesen zehn Jahren nicht wichtig gewesen, die allerprofessionellsten Kantoren auszubilden. Wir brauchen keine Darsteller, wir brauchen Menschen, die anderen dabei helfen können, durch das Gebet, durch die jüdische Liturgie mit sich selbst und mit dem Göttlichen in Kontakt zu kommen.”

– Zsolt Balla, Direktor des Instituts, Militärbundesrabbiner und Landesrabbiner Sachsens.

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