Dieser Vortrag findet über Zoom statt unter folgendem Link: https://zoom.us/j/94608415394?pwd=Z0o0WFFHOGRxd0o5V1pIajB3TnRHQT09
Vortrag von Arndt Engelhardt, Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow
Ende Juni 1840 wurde in der Messe-, Handels- und Universitätsstadt Leipzig das Gutenbergfest zum 400jährigen Jubiläum der Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern begangen. Auf der Feier hielt der sächsische Oberrabbiner Zacharias Frankel (1801–1875) eine Ansprache, in der er eine aufgeklärte Erforschung der Überlieferung anmahnte sowie auf die besondere Rolle jüdischer Gelehrter und Drucker für die Entwicklung der Wissenschaften verwies. Zahlreiche deutschsprachige, jiddische und hebräische Drucke wurden in jener Dekade in Leipzig angefertigt, deren Vorgeschichte und Verbreitung im Vortrag exemplarisch nachgezeichnet werden soll. Aus dem Wirken von jüdischen Gelehrten wie dem Orientalisten Julius Fürst (1805–1873), dem Herausgeber der in Leipzig gedruckten Allgemeinen Zeitung des Judentums Ludwig Philippson (1811‒1889) sowie dem Verleger und langjährigen Vorsitzenden des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler Moritz Veit (1808–1864) werden materielle Zeugnisse des jüdischen Erbes vorgestellt. Sichtbar werden dabei enge Verbindungen zu innovativen typographischen Unternehmen wie dem von Karl Tauchnitz (1761–1836) und der Firma F. A. Brockhaus.
Der Vortrag thematisiert die Bedeutung Leipzigs als Zentralplatz des europäischen Buchhandels für den modernen jüdischen Buchdruck in der Dekade vor der bürgerlichen Revolution von 1848/49.
Dieser Vortrag ersetzt den geplanten Vortrag zu Hanns Eisler und Erwin Schulhoff, den wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen werden.