Die Dresdner Musikerinnen haben sich mit Leben und Werk der fast vergessenen österreichisch-jüdischen Schriftstellerin und Schauspielerin Lili Grün (1904-1942) auseinandergesetzt. Sowohl Lili Grüns Texte als auch ihr Leben haben sie berührt. Ihr großer Traum war eine Karriere als Schauspielerin. So thematisierte sie in ihren nicht selten autobiographischen Texten den Alltag von arbeitenden Frauen, One-Night-Stands, die Liebe und das Leben mit seinen kleinen und großen Wünschen, Schmerzen und Sehnsüchten. Dabei faszinieren Lili Grüns emanzipierte Frauenfiguren, die von der großen Liebe träumen und dennoch ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Dies tat auch Mascha Kaléko (1907-1975), deren unendlicher Lyrik-Schatz dieses Programm ebenfalls begleitet. Beide Frauen verbindet das gleiche Schicksal. Während Lili Grün in einer Vernichtungsstätte ermordet wurde, konnte Mascha Kaléko ins Exil fliehen. Wie unzählige Künstler*innen wurden sie als Opfer des Nationalsozialismus zum Schweigen gebracht und ihrer Zukunft und Sprache beraubt. Vor allem im Hinblick auf aktuelle politische Entwicklungen ist es uns wichtig, ihr Werk wieder auf eine Bühne zu bringen und an sie zu erinnern.
Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Zentralrats der Juden in Deutschland