Ein Rückblick auf die Wahlkämpfe in Sachsen
Wahlkämpfe finden zunehmend im Internet statt und werden auch mit unlauteren Mitteln geführt.
Dabei sind es weniger politische Parteien und Kandidaten selbst, als vielmehr deren Unterstützer sowie antidemokratische und ausländische Akteure, die Desinformation, Hass und anderen manipulative Techniken nutzen. Deren Ziel ist es, die Entscheidungen von Wählerinnen und Wählern zu beeinflussen sowie demokratische Wahlen und Institutionen an sich in ihrer Legitimität anzugreifen.
Mit der Veranstaltung blicken wir zurück auf drei Wahlen und monatelangem Wahlkampf in Sachsen.
Welche desinformierenden Erzählungen waren häufig zu beobachten? Wer war besonders betroffen von hetzerischen und verleumderischen Beiträgen? Von wem geht solch undemokratische Praxis aus? Welche Feindbilder wurden dabei aufgebaut und weche Bedeutung haben antisemitische Erzählungen? Und vor allem: welche Wirkung hatte es für den Ausgang der Wahlen?
Diese Fragen erörtern wir mit drei Gästen, die Soziale Medien mit unterschiedlichen Fragestellungen während der Wahlen 2024 beobachten:
Das Projekt Faktenstark sammelt seit Beginn diesen Jahres desinformierende Beiträge aus Sachsen auf verschiedenen Plattformen und analysiert deren Erzählungen und Strategien der Beeinflussung von Meinung. Im Monitoring-Projekt des Leipziger Else-Frenkel-Brunswik-Instituts liegt der Fokus auf extrem rechten Telegram-Gruppen mit lokalem und landesweiten Bezug. Dabei wurden und werden vor allem die Kommunal- und die Landtagswahlen in den Blick genommen. Und das Institute for Strategic Dialogue blickte auch in diesem Wahljahr auf Hass und Desinformation in verschiedenen Ländern Europas und ermöglicht so einen Vergleich von Phänomenen in Sachsen und Deutschland mit europaweit verbreiteten Strategien.
Am Ende schauen wir auch nach vorn, denn 2025 stehen Bundestagswahlen an. Daher fragen wir auch, was Gesellschaft, Politik, Medien und Bildung bedenken und tun sollten, um demokratische Wahlen und faire Wahlkämpfe zu stärken.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten und insbesondere jene, die öffentliche Debatten und Wahlkämpfe beobachten, analysieren oder mitgestalten. Ausdrücklich eingeladen sind daher Vertreterinnen und Vertreter von Medien, Politik, Verbänden, politischer Bildung, Forschung und Zivilgesellschaft.
Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen jedoch gebeten.