Vortrag mit Bildern von Prof. Dr. Klaus Schuhmann
In der langen Geschichte des Verlages von Kurt Wolff sind die Anfangsjahre von 1913 bis 1919 in der Universitäts- und Buchstadt Leipzig deshalb herausragend, weil dieser Verlag zum personellen Sammelpunkt der damals aufstrebenden Schriftsteller werden konnte. Der anfängliche Student Wolff fand hier gleichaltrige Mitstreiter, die ihm als Lektoren zur Seite standen. Sie veröffentlichten in seinem Verlag ihre ersten Texte, mit denen bald auch jene Buchreihe begonnen werden konnte, die als „Der jüngste Tag“ in die Literaturgeschichte eingingen. Es waren Franz Werfel, Walter Hasenclever und Kurt Pinthus, die dem Verlag maßgeblich zu einem Gepräge verhalfen, das als expressionistisch bezeichnet werden kann. Nicht weniger zeugen die Namen von Karl Kraus und Heinrich Mann für den progressiven Charakter dieses Verlages mit ihren Werken „Die letzten Tage der Menschheit“ und „Der Untertan“.
Foto: Kurt Wolff um 1913 (Frank Eugene)