Stolpersteine auf den Fußwegen vor den Häusern im Waldstraßenviertel erinnern seit 2006 an ermordete jüdische Leipziger, an die „Menschen ohne Grabstein“, denen Ellen Bertram ihr Gedenkbuch widmete. Barbara Kowalzik brachte 1996 mit ihrem Buch „Wir waren eure Nachbarn“ jüdische Leipziger des Waldstraßenviertels der letzten beiden Jahrhunderte in Erinnerung. Aber was ist mit den Häusern im Waldstraßenviertel, in denen „unsere Nachbarn“ wohnten? Selbst bedeutende Persönlichkeiten des Leipziger jüdischen Lebens sind beim Gang durchs Waldstraßenviertel nicht sichtbar. Aus diesem Grund hat sich der BV Waldstraßenviertel gemeinsam mit dem Ariowitsch Haus um das Anbringen von Gedenktafeln bemüht, damit das Erinnern an die ehemaligen Nachbarn nicht in Vergessenheit gerät. Am 6. Juni soll ab 17 Uhr in Form eines Spaziergangs das Enthüllen von vier weiteren Gedenktafeln erfolgen.
Der Rundgang beginnt in der Tschaikowskistraße 9 mit der Tafel für Sophie und Jury Fränkel und endet an der Tafel für Gertrud Herrmann in der Funkenburgstr. 26.
Alle Etappen im Überblick:
- Tafel für Sophie und Jury Fränkel in der Tschaikowskistraße 9
- Tafel für Dr. Felix Cohn und Dr. Hans Abelsohn in der Jahnallee 6
- Tafel für Ludwig Goldwasser u. a. sowie das „Judenhaus“ in der Funkenburgstr. 16
- Tafel für Getrud Herrmann in der Funkenburgstraße 26